Was ist eine Sonnenallergie?
Die polymorphe Lichtdermatose, so der fachlich korrekte Ausdruck für Sonnenallergie, ist eine Hautveränderung, die viele Erscheinungsformen kennt – daher die Bezeichnung „polymorph“. Typisch sind Knötchen, Quaddeln, Pusteln oder Pickel. Bei den Erkrankten selbst herrscht zumeist nur eine Form dieser möglichen Hautveränderungen vor. Mädchen und Frauen ereilt der Ausschlag neunmal häufiger als Jungen und Männer.2 Häufig betrifft die Sonnenallergie Arme, Dekolleté und Oberschenkel.
Typische Sonnenallergie-Symptome:
- Rötliche oder rote Flecken nach dem Sonnenbaden
- Brennen oder Stechen
- Starker Juckreiz
- Knötchen, Quaddeln, Pusteln oder Pickel
- Schuppen
Sonnenallergie Ursache:
Der Ausdruck Sonnenallergie dient als umgangssprachlicher Überbegriff für verschiedene Hautreaktionen. Die Hauptrolle bei ihrer Entstehung spielt UV-Licht. Am häufigsten ist die polymorphe Lichtdermatose zu beobachten. Wie genau sie ausgelöst wird, ist noch nicht geklärt. Offenbar besteht bei Betroffenen eine Überempfindlichkeit, insbesondere gegenüber UV-A-Strahlen. In der medizinischen Fachwelt werden freie Radikale und eine immunologische Reaktion als Ursache der Sonnenallergie angenommen. Möglicherweise reagiert das Immunsystem auch auf eine körpereigene Substanz.
Neben der polymorphen Lichtdermatose gibt es weitere Hautreaktionen, die unter den Begriff Sonnenallergie fallen können. Sie treten in Verbindung mit bestimmten Stoffen auf.
Die phototoxische Reaktion:
Bei einer phototoxischen Reaktion der Haut genügen kleinste Mengen phototoxischer Stoffe, um den Ausschlag zu verursachen, der einem Sonnenbrand ähnelt. Hierbei ist das Immunsystem nicht beteiligt, stattdessen handelt es sich um eine Interaktion zwischen Hautzellen und Trigger. Die Symptome zeigen sich bereits nach kurzer Zeit, meist schon innerhalb weniger Stunden. Auch lichtsensibilisierende Medikamente können eine solche Art Sonnenallergie provozieren.
Die photoallergische Reaktion:
Ist das Immunsystem beteiligt, handelt es sich um eine seltenere photoallergische Reaktion. Sie löst nach einem oder mehreren Tagen Schwellungen und Entzündungen aus, die Neurodermitis ähneln können. Parfums, Kosmetika oder Sonnenschutzmittel können den Hautausschlag verursachen, Auslöser sind häufig aber auch Arzneimittel, darunter zum Beispiel Antibiotika oder Antidepressiva.
2Lehmann P, Schwarz T: Photodermatoses: diagnosis and treatment. Dtsch Arztebl Int 2011; 108(9): 135–41. DOI: 10.3238/arztebl.2011.0135